Leck-Früherkennung durch das Leckanzeigegerät (LAG)

Generell sind unterirdische Öllagerbehälter, auf Grund einer möglichen Kontamination des Erdreichs durch ein Leck, mit einem Leckanzeigegerät auszurüsten. Bei oberirdisch gelegenen, doppelwandigen Öllagerbehältern ist die Installation eins Leckanzeigegeräts dagegen nur bei behördlicher Auflage vorzunehmen.

Zur sicheren Lagerung von Heizöl werden, um das Prinzip der doppelten Sicherheit zu gewährleisten, häufig doppelwandige oder auch einwandige Öltanks mit einer Innenhülle verwendet. Bei diesen Bauarten eines Öltanks fungiert die Innenhülle oder die Innenwand des Öltanks als primäre und die äußere Tankwand als sekundäre Barriere.

Bei doppelwandigen zylindrischen Stahltanks bilden die äußere und die innere Tankwand den Überwachungsraum.

Der zwischen den Barrieren liegende Raum wird durch das Leckanzeigegerät überwacht und daher als Überwachungsraum bezeichnet. Mit Hilfe eines Leckanzeigegeräts können zur Undichtigkeit neigende Stellen eines Öltanks bereits frühzeitig erkannt werden. Ein Leck in der äußeren oder inneren Barriere wird dann durch optische und akustische Warnmeldungen angezeigt.


Funktionsweise der verschiedenen Leckanzeigesysteme

Grundsätzlich können Leckanzeigegeräte mit Unter- oder Überdrucksystemen, mit Flüssigkeiten, mit Luft oder auch inerten (chemisch nicht reagiernede) Gasen betrieben werden. In der Praxis werden für die Sicherung einer Heizöllageranlage im wesentlichen 2 verschiedene Formen von Leckanzeigegeräten eingesetzt:

Das Unterdruck-Leckanzeigegerät (Unterdruck-LAG)

Innerhalb des Überwachungsraumes eines doppelwandigen Öltanks, wird mit Hilfe einer Pumpe ein dauerhaft vorherrschender Unterdruck erzeugt. Der Druck wird dauerhaft von der Pumpe konstant gehalten, sodass sich bei einem leichten, innerhalb eines bestimmten Grenzbereichs liegenden Unterdruckabfalls, automatisch die Pumpe aktiviert, um die Druckverhältnisse wieder an den Betriebsdruck anzupassen.

Der Druckabfall im System kann dabei entweder durch ein Flüssigkeitsleck in der Innenwand des Tanks oder aber durch ein Luftleck in der Außenwand ausgelöst werden.

Ein Leckanzeigegerät gibt optischen und akustischen Alarm, wenn ein Leck entsteht.

 

Leckanzeige beim Eindringen von Luft

Beim Auftreten eines Luftlecks sinkt der Unterdruck im Überwachungsraum durch die von außen einströmende Luft. Unterschreitet der Unterdruck einen bestimmten Grenzwert, wird die Pumpe aktiviert, um den Betriebsdruck wieder herzustellen. Mit größer werden des Luftlecks, wird die Pumpe immer häufiger aktiviert, bis sie schließlich dauerhaft läuft. Sinkt der Unterdruck dann auch während die Pumpe aktiv ist, folgt das sofortige Auslösen eines Alarms.

Luftlecks können an folgenden Stellen auftreten:

  • in der Außenwand, oberhalb des Grundwasserspiegels,
  • in der Innenwand, oberhalb des Flüssigkeitsspiegels,
  • in den Verbindungsleitungen oder
  • im Leckanzeiger selbst

Leckanzeige bei Flüssigkeitsverlust

Bei Entstehung eines Flüssigkeitslecks sinkt der Unterdruck im Überwachungsraum durch das Eindringen von Heizöl oder Grundwasser. Auch in diesem Fall wird die Pumpe zum Wiederaufbau des Betriebsdrucks so lange immer wieder automatisch in Betrieb genommen, bis die eintretende Flüssigkeit die Saugleitung erreicht. Steigt dann die Flüssigkeit in der Saugleitung bis zur Flüssigkeitssperre, wird diese geschlossen und dadurch die Pumpe vom Überwachsraum getrennt.

Da die Pumpe auf Grund der geschlossenen Flüssigkeitssperre keinen Unterdruck mehr erzeugen kann, tritt durch den auf der Seite der Messleitung weiter anliegenden Unterdruck weitere Flüssigkeit in den Überwachungsraum. Letztendlich fällt der Unterdruck immer weiter bis unter den Grenzwert und der Alarm wird ausgelöst.


Auf Flüssigkeit basierendes Leckanzeigegerät (LAG- auf Flüssigkeitsbasis)

Bei dieser auf Flüssigkeit basierenden Form des Leckanzeigegeräts ist der Überwachungsraum mit einer elektrisch leitenden Leckanzeigeflüssigkeit gefüllt. Oberhalb des Tankscheitels befindet sich zudem ein mit dem Überwachungsraum hydraulisch verbundener Leckanzeige-Flüssigkeitsbehälter. In die leitende Flüssigkeit im Behälter ragt ein als Gebereinrichtung bezeichnetes Elektrodenpaar, wodurch bei gleichbleibendem Flüssigkeitspegel ein Stromkreis geschlossen wird. Sinkt nun der Flüssigkeitspegel auf Grund eines Lecks in der Innen-oder Außenwand des Tanks, werden die Enden der Gebereinrichtung freigelegt, der Stromkreis unterbrochen und so Alarm ausgelöst.

Eine zusätzliche Sonderform ist das flüssigkeitsbasierte Leckanzeige-Sichtgerät. Bei dieser Abwandlung werden Lecks lediglich durch das Absinken des Leckanzeigeflüssigkeitspegels angezeigt, ohne dabei einen optischen oder akustischen Alarm auszulösen. Es Bedarf bei dieser gesonderten Form der flüssigkeitsbasierten Leckanzeige also einer stetigen Sichtkontrolle, sodass das Leckanzeigesichtgerät ausschließlich bei doppelwandigen und oberirdisch gelegen Öltanks verwendet wird.

Leckanzeigegerät für doppelwandige Tanks

 

Bei Neuinstallationen unterirdischer Öltanks wird heutzutage von vorne herein auf das Verwenden von flüssigkeitsbasierten LAG verzichtet.


Doppelwandige GFK-Tanks mit einem Überwachungsraum aus Porenbeton sind eine Sonderform.

Doppelwandige GFK-Tanks mit einem Überwachungsraum aus Porenbeton sind eine Sonderform.

 

Aufbau einwandiger Tanks aus Stahl oder GFK 


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