Die Bestandteile einer Ölleitung im Einstrang- und Zweistrangsystem

Zu den beiden Hauptbestandteilen einer Öllageranlage gehören einerseits die Ölleitung und andererseits der Öltank. Zugehörig zu den Ölleitungen sind dabei sämtliche Rohrbestandteile die für die Fortleitung des Öls, vom Öltank bis zum Heizkessel, benötigt werden.

Zu den einzelnen Bauteilen einer ölfördernden Rohrleitungen gehören:

  • die Druckausgleichseinrichtung
  • der Heizölentlüfter
  • der Heizölfilter
  • eine Sicherheitseinrichtung gegen das Aushebern
  • sowie einer Absperreinrichtung

Für die Installation von ölfördernden Rohrleitungssystemen werden, entsprechend der unterschiedlichen Förderbedarfsmenge, Saug- oder Druckleitungssysteme verwendet. Während für den gewerblichen- oder industriellen Gebrauch oft Druckleitungssysteme ihre Anwendung finden, bei der mehrere Ölgeräte an einer Ölleitung anliegen, werden in den meisten Fällen Saugleitungssysteme verwendet, wobei das Öl mit einem von der Ölbrennerpumpe erzeugten Unterdruck, durch die Rohrleitungen befördert wird.


Funktionalität der unterschiedlichen Ölleitungssysteme:

Ölleitungen können grundsätzlich sowohl im Einstrangsystem als auch im Zweistrangsystem installiert werden. Entscheidend ist dabei, der jeweilige Installationshintergrund, sodass lediglich bei Neueinrichtungen oder elementaren Änderungen an einer Öllageranlage die Ölleitungen zwingend im Einstrangsystem installiert werden müssen.

Beim Einstrangsystem verläuft vom Heizöltank bis zum Vorfilter nur eine Ölleitung.

Beim Einstrangsystem verläuft vom Heizöltank bis zum Vorfilter nur eine Ölleitung. Dem Tank wird über diese Saugleitung genau so viel Heizöl entnommen wie tatsächlich am Brenner benötigt wird.

Das Einstrangsystem

Bei der Verwendung eines Einstrangsystems wird  für die Verbindung vom Heizöltank bis zum Vorfilter lediglich eine Ölleitung verwendet,  sodass keinerlei Öl zum Tank zurückgeführt wird. Über diese Saugleitung wird dabei dem Öltank genau so viel Heizöl entnommen wie tatsächlich vom Brenner benötigt wird.

Vorteile des Einstrangsystems auf einen Blick:

  • Erhöhte Sicherheit bei Leitungsschäden
  • Erhöhte Standzeit des Heizölfilters
  • Erhöhte Langzeit-Lagerfähigkeit des Heizöls

Im Einstrangsystem sollte die Ölleitung entlüftet werden. Hierzu sind sogenannte Heizölentlüfter einzubauen.

Einstrangsystem

Das Zweistrangsystem

Bei Zweistrangsystem besteht die Verbindung von Öltank und Brenner aus zwei ölführenden Rohrleitungen. Über die erste Leitung wird über den sogenannten Vorlauf Heizöl aus dem Tank zum Ölgerät geführt, wodurch mehr Öl zum Brenner geführt wird als tatsächlich verbrannt wird. Durch eine zweite Leitung, den sogenannten Rücklauf, fließt das überschüssige Öl dann wieder zurück in den Tank.


Einstrangsystem und Zweistrangsystem im Vergleich

Die aus den systemspezifischen Unterschieden der in der Öllageranlage verwendeten Leitungssysteme resultierenden Vor- und Nachteile hinsichtlich der Leck-Sicherheit, der Standzeit des Heizölfilters und der Lagerfähigkeit des Heizöls lassen sich wie folgt gegenüberstellen:

Leck-Sicherheit

Durch das Verwenden einer ölfördernden Saugleitung im Einstrangsystem tritt im seltenen Fall eines Druckabfalls durch ein Leck , nicht unbemerkt Heizöl aus der Rohrleitung aus.

Der aus dem Ölverlust resultierende Druckabfall, führt umgehend zu einer Störung, die zu einer automatischen Abschaltung des Systems führt. Dieser Sicherheitsmechanismus macht so unmittelbar auf ein Leck in der Rohrleitung aufmerksam.

Da bei Verwendung eines Zweirangsystems dagegen 2 verschiedene Leitungen, für Vor- und Rücklauf, verwendet werden, führt eine Undichtigkeit in der rückführenden Ölleitung nicht automatisch zur Abschaltung der Heizanlage und kann daher sogar für längere Zeit unbemerkt bleiben. Je nach Förderbedarfsmenge und vorgesehenem Wartungszyklus, kann dieser Sachverhalt ein erhebliches Sicherheitsrisiko darstellen.

Standzeit des Heizölfilters und Lagerfähigkeit des Heizöls

Im Einstrangsystem wird dem Heizölfilter auf Grund seines funktionalen Aufbaus generell nur soviel Heizöl zugeführt, wie auch verbraucht wird. Durch den überschüssigen Rücklauf im Zweistrangsystem dagegen, wird das Öl ständig umgewälzt und mit Bezug auf die durchschnittliche Brennerlaufzeit um ein vielfaches mehr durch den Kreislauf gepumpt.

Durch diese ständige Bewegung im Heizöl wird dieses erwärmt und so mit Sauerstoff angereichert, was einerseits den Alterungsprozess des Öls beschleunigt und daher die Lagerfähigkeit im Vergleich zum Einstrangsystem entsprechend verkürzt.

Zudem muss das Heizöl dabei immer wieder den Heizölfilter durchlaufen, was zwangsläufig zu einer erhöhten Sedimentation und einhergehenden Verschmutzung des Heizölfilters führt. Unter Verwendung eines Einstrangsystems verringert sich der Heizöldurchlauf dagegen um ca. 1/3, sodass sich Der Zeitraum bis zum nächsten Filterwechsel deutlich vergrößert. Der Heizölfilter muss daher im Zweistrangsystem wesentlich häufiger gewechselt werden als im Einstrangsystem.